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Viele Krankenhäuser “am Rande des Abgrunds” – Pandemie, Inflation und steigende Energiekosten…

Viele Krankenhäuser „am Rande des Abgrunds“ – Pandemie, Inflation und steigende Energiekosten…

Bron: ostbelgiendirekt.be
Belgien: 2023-11-16 13:59:16 , Ostbelgien DirektOstbelgien Direkt

Ärzte und Pfleger im Dauerstress. Foto: Shutterstock

Im Jahr 2022 wiesen in Belgien 49 von 86 allgemeinen Krankenhäusern ein Betriebsergebnis in den roten Zahlen auf. Dies geht aus der jährlichen Studie der Bank Belfius über die Finanzen der Krankenhäuser hervor.

Neben dem Pflegepersonal wurde die Finanzlage der Krankenhäuser auch durch die Pandemie in Mitleidenschaft gezogen. Dies ist jedoch nicht die einzige Ursache. Auch die Lohnindexierung und die steigenden Energiepreise belasten die Finanzen der Krankenhäuser schwer.

Die Maha-Studie von Belfius, die sich mit der wirtschaftlichen Gesundheit unserer Pflegeeinrichtungen befasst, bestätigt diesen besorgniserregenden Trend. „Im Jahr 2022 sehen sich die Krankenhäuser mit einem erheblichen Anstieg der Kosten für Energie (+62 %) und Lebensmittel (+17 %) konfrontiert“, erläutern die Autoren der Studie. Die höheren Energiekosten werden auch 2023 weiter ins Gewicht fallen, da die Preise im Voraus auf der Grundlage der Erwartungen hinsichtlich der künftigen Preise festgelegt wurden.

Ein Krankenhaus in der Brüsseler Region. Foto: Paul-Henri Verlooy/BELGA/dpa

Im Jahr 2022 verzeichnen alle allgemeinen Krankenhäuser erstmals einen Verlust aus ihren Kerngeschäften. Das ordentliche Betriebsergebnis beläuft sich auf -181 Millionen Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Kosten schneller steigen als die Umsätze.

Konkret bedeutet dies, dass von den 86 allgemeinen Krankenhäusern 49 einen Verlust verzeichnen. Von denjenigen, die noch einen Gewinn ausweisen, erreichen 24 lediglich ein ordentliches Betriebsergebnis von weniger als 1 % des Umsatzes. Somit befinden sich 84 Prozent der Krankenhäuser in einer prekären Situation.

Die schlechten Ergebnisse betreffen alle Regionen. Es geht um fast zwei Milliarden Euro, die in der Finanzierung der Krankenhäuser fehlen, und das in einer Zeit, in der die Zinsen wieder in die Höhe schnellen, moniert Santhea, ein Arbeitgeberverband von Pflegeeinrichtungen in der Wallonie und Brüssel.

„Wir stehen am Rande des Abgrunds, aber die Regierung erkennt nicht die Schwierigkeiten, in denen sich die Krankenhäuser befinden“, beklagt Yves Smeets, Generaldirektor von Santhea, gegenüber der Tageszeitung „La Dernière Heure“. „Es ist kein Spielraum mehr vorhanden, wenn nichts unternommen wird, laufen wir in den nächsten Monaten auf eine Katastrophe zu.“

Die Qualität der Pflege könnte aufgrund ungenügender Finanzmitteil nachlassen. Foto: Shutterstock

Was die Energiepreise betrifft, so gab es anfangs eine Unterstützung von der Regierung, aber das reicht laut Santhea angesichts der aktuellen Verschärfung der Situation nicht mehr aus. Smeets erklärt dazu in der „DH“: „Es gibt eine enorme Verschuldung des Staates in Bezug auf die Krankenhäuser, die aus einer historischen Unterfinanzierung infolge der Sozialabkommen resultiert. Wir sollten das Geld Ende 2015 erhalten, aber wir warten nun schon seit acht Jahren darauf. Gleichzeitig muss man sich bei steigenden Zinsen Geld leihen. Es handelt sich also um einen Schneeballeffekt, der die Krankenhäuser in eine unhaltbare Situation bringt“.

Smeets ist überzeugt, dass die Qualität der Pflege belastet wird: „Dies wird zu einem Rückgang der Investitionen, insbesondere in die Medizintechnik, und zu einem Anstieg der selbst zu tragenden Kosten führen. Dies wird sich auch auf die Anzahl der verfügbaren Betten auswirken, während wir in diesem Sektor bereits unter Druck stehen, da ein erheblicher Personalmangel herrscht“.

Trotz aller zusätzlichen Maßnahmen, die von den Behörden ergriffen wurden, insbesondere zur Unterstützung des Sektors während der Covid-Krise, stehen die allgemeinen Krankenhäuser vor erheblichen Schwierigkeiten, so die Schlussfolgerung des Maha-Berichts. Die Zahl der Krankenhäuser, die mit Verlust arbeiten oder sich in der Gefahrenzone befinden, steige weiter. Zudem halte ein akuter Personalmangel weiter an. Daher seien weitere Reformen erforderlich, um die Krankenhausfinanzierung wieder ins Lot zu bringen. (cre)

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