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Belgien: 2023-06-01 14:35:12 , Ostbelgien DirektOstbelgien Direkt
Der Eupener Bauschöffe Michael Scholl (PFF). Foto: OD
Im nächsten Jahr finden bekanntlich Wahlen statt: Föderal-, Regional-, PDG- und Europawahl am 9. Juni 2024 sowie Gemeinde- und Provinzwahl am 13. Oktober 2024. Das bedeutet, dass jetzt die Zeit der Versprechungen beginnt – und Vorsicht geboten ist.
Der Eupener Schöffe Michael Scholl (PFF) versprach am Donnerstag auf Facebook einen Bankautomaten für die Unterstadt, der seit der Schließung des letzten Geldautomaten Ende Januar 2020 von mehreren Politikern gefordert wird.
Jetzt meldete Scholl Vollzug. „Mit der Unterstützung meines Schöffenkollegen Lucas Reul und dem RSM-Geschäftsführer Alain Brock haben wir in den letzten Monaten bei den zahlreichen Kontaktaufnahmen mit der Firma Batopin immer wieder auf die Bedürfnisse der Unterstädter bezüglich Bargeldautomaten hingewiesen. Jetzt sieht es danach aus, dass es zu einem positiven Ergebnis für die Unterstadt kommen wird“, schrieb der Liberale auf Facebook.

Hinweis an die Kundschaft anlässlich der Schließung der ING-Filiale in der Eupener Unterstadt Ende Januar 2020. Seitdem hat die Unterstadt keinen Geldautomaten mehr. Foto: OD
Batopin ist ein gemeinsames Projekt von Belfius, BNP Paribas Fortis, ING und KBC.
Scholl machte kein Geheimnis daraus, wem die Eupener Unterstadt diese frohe Kunde zu verdanken hat. „Dank unserer Hartnäckigkeit, auch nachdem es schon fast aussichtslos war“ habe Batopin nun einen Antrag gestellt, einen Bankautomaten an einem zentralen Ort in der Unterstadt errichten zu können. Er sei froh, so Scholl weiter, „dass wir nicht aufgegeben haben“. Er sei „jetzt positiv gestimmt, dass vor allen Dingen die Unterstädter schon bald einen Bankautomaten in ihrem Viertel wieder nutzen können“.
Obwohl bisher nur ein Antrag gestellt wurde und der Bankautomat noch nicht da ist, geschweige denn in Betrieb ist, appellierte Scholl bereits „an alle Eupener, diesen Bankautomaten dann rege zu nutzen, damit der Standort in der Unterstadt langfristig gesichert werden kann“.

Eupens Finanz- und Kulturschöffe Philippe Hunger kündigte im Wahlkampf 2018 an, für den Erhalt des Capitol als Foto: OD
Jetzt muss Schöffe Scholl nur noch hoffen, dass der Bankautomat tatsächlich in der Unterstadt installiert wird und es ihm nicht ähnlich ergeht wie vor Jahren seinem Schöffenkollegen und Parteifreund Philippe Hunger.
Im Wahlkampf 2018 hatte Hunger einen Kaufinteressenten für den Erhalt des Capitols in der Neustraße als Kulturstätte für die hiesigen Vereine angekündigt. Dass der PFF-Spitzenkandidat mit diesem Knaller kurz vor den Wahlen von Oktober 2018 an die Öffentlichkeit ging, war damals nicht nur den Stadtverordneten der Opposition suspekt, sondern auch vielen Bürgern. Man weiß ja, dass bei Ankündigungen von Kandidaten kurz vor einer Wahl äußerste Vorsicht geboten ist.
Für Schöffe Hunger war das Kaufangebot für das Capitol nach eigenen Worten wie eine „Sechs im Lotto“. Bei dem Geschäftsmann, der angeblich an einem Kauf des Capitols interessiert war, handelte es sich um Imran Tas. Der vermeintliche Kaufinteressent ließ jedoch später sowohl ein Treffen beim Notar als auch eine letzte Frist bis Ende November 2019, die ihm von Hunger gesetzt worden war, verstreichen.
Damit stieg die Gefahr, dass aus der erhofften „Sechs im Lotto“ am Ende eine „Null im Lotto“ würde. Anfang Dezember 2019 kündigte Hunger an, das Eupener Gemeindekollegium habe sich entschlossen, die Frist für den Kaufvertrag nicht zu verlängern, da der Interessent sich nicht mehr gemeldet habe. Das Versprechen war letztlich ein leeres… (cre)
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